Mein Webhoster erstellt laufend Backups meiner Website und bewahrt Sicherungen für fünf Tage auf. Reicht das, wenn ich selten Beiträge schreibe oder sollte ich über eine zusätzliche Backup-Lösung nachdenken? Kannst du etwas empfehlen?
Backups sind unerlässlich. Deine Website kann gehackt werden oder ein automatisches Update läuft nicht wie erwartet und deine Website ist schwer oder gar nicht zugänglich. Backups müssen sowohl die eigenen Dateien (wp-config.php
, .htaccess
, Verzeichnis wp-content
) als auch die Datenbank enthalten und vor allem auch wiederherstellbar sein (Prüfen!).
Die Datensicherung beim Webhoster sehe ich immer nur als Notlösung. Manche Webhoster verlangen für die Wiederherstellung eine Gebühr und fünf Tage sind sowieso viel zu wenig, alleine schon weil es unter Umständen länger als ein paar Tage dauert, bis der Schaden durch Malware erkannt wird – besonders, wenn du nicht so viele Beiträge erstellst und deine Website eher gelegentlich anschaust.
Backups sollten nie auf dem Server liegen, auf denen du deine Website betreibst. Bei Vandalismus sind dann nämlich nicht nur deine Webseiten sondern auch gleich die Backups weg. Als Speicherort kannst du einen anderen Webserver nutzen (FTP-Backup), ein (kostenloses) Account bei Dropbox, Google Drive oder die Webdienste von Amazon (gar nicht so teuer, aber nicht einsteigerfreundlich). Ich nutze für einige Websites das Plugin UpdraftPlus Backup und bin sehr zufrieden, höre aber auch immer wieder Benutzer, die von BackWPup ganz angetan sind (beides Freemium-Software). Sicher auch eine Frage der persönlichen Präferenzen – Backup auf den genannten Speichermedien können beide.
Kommentare
9 Antworten zu „Soll ich zusätzliche Backups machen?“
Moin,
Wir als Agentur haben einige probiert und auch parallel im Einsatz gehabt (u.a. weil bei Strato lange Zeit nichts anderes als Updraft bei Multisites lief und überhaupt jeder Hoster ja irgendwie sein eigenes Süppchen kocht %-)) und mein Liebling ist eindeutig Duplicator Pro.
Permanente Weiterentwicklung, immer schnelle Antworten (eigentlich ergeben sich nur ganz am Anfang Fragen und dann nicht mehr) und man kann GoogleDrive schnell einbinden als externen Speicherort. Unlimited Lizenz ist bezahlbar, man kann die Lizenznummer ausblenden und alle Update klappen problemlos.
gruss cd
Duplicator mag ich auch sehr gerne – vor allem, wenn es darum geht, eine Website zu übertragen. Die „Personal License“ kostet aktuell für bis zu 3 Websites 39,– US-$ pro Jahr, das ist wirklich nicht so viel. Deshalb: Daumen hoch
ja, das habe ich vergessen… das ist der BEINAHE AUSSCHLIESSLICH genutzte Zweck 🙂
Nach der Anlage des Verzeichnisses und der Datenbank beim Hoster, Übertragung des Zip-files dauert die Portierung vom Testweb zum Liveweb ca. 2 Minuten.
Hi Mario, interessanter Artikel.
Was aber wenn Backups vom eigenen Hoster und die Webseite auf verschiedenen Servern liegen? 😉
Gerade Backup Plugins sind extreme Performance-Fresser. Integrierte Backups beim Hoster können somit eine deutliche Verbesserung der Geschwindigkeit der gesamten Webseite zur Folge haben und weniger ein- und ausgehende Verbindungen gibt es ebenfalls.
Des weiteren ist das Wiederherstellen im Notfall deutlich einfacher wenn dein Hoster des Vertrauens bereits automatische Backups bietet. Vor Änderungen beispielsweise manuelles Backup machen, Änderungen durchführen. Funktioniert etwas nicht wie gewünscht manuelles Backup einspielen – Fertig.
Hey Bego,
Erstmal danke für deinen Beitrag, dann auch viele unserer User stellen sich immer wieder die Frage, ob ein Backup Plugin überhaupt noch nötig wäre, da der Hoster ja die Arbeit schon übernehme. Unsere Antworten dazu sind ähnlich zu deinen, da ist es schön, dass auch solch eine Meinungshaltung auch woanders vertreten ist. 🙂
Danke auch für die Erwähnung von BackWPup! Wir sind gerade auch dabei BackWPup rasant weiterzuentwickeln. Demnächst gibt es ein neues Release. Gerade vor einigen Tagen haben wir die 4 Millionen Schallmauer an Downloads durchbrochen. Wir hoffen es werden in Zukunft sehr bald mehr sein. 🙂 http://inpsyde.com/blog/4-millionen-downloads-backwpup-rabatt-backup-plugin/
Neben BackWPup sind Updraftplus und Duplicator tolle Plugins und jeder der 3 hat seine Vor- und Nachteile und vor allem seine Daseinsberechtigung. Wer vor allem auf deutschen Support Wert legt, ist bei uns gut aufgehoben. 🙂
Schöner Beitrag Danke.
Das erwähne ich meine Kunden auch immer. Aber du hast ein paar schöne Vromulierungen drin, die ich glaub nun auch verwenden werden.
Ich nutze übrigens BackupBuddy in der Gold Lizenz. Meine Synology und Amazon entsprechend konfiguriert, schon kommen die Backups automatisch.
Wenn der Webhoster nur für 5 Tage bietet, dann sicher zu empfehlen. Aus den oben genannten Gründen erstellen wir als Hoster wöchentliche und monatliche Backups (defaultmässig) und off-site. So lassen sich auch nach 30, 40 oder 50 Tagen „saubere“ Datenstände wiederherstellen, sollte die Website kompromittiert worden sein. Bevor man sich somit die Backup-Mühe selber macht, kann man ja kurz beim Hoster nachfragen, wie er es macht.
Nach meiner Erfahrung machen es sich viele Website-Betreiber bei der Auswahl des Webhosters zu leicht oder vertrauen auf Empfehlungen und TV-Werbung, schauen aber gar nicht im Detail, welche Leistung sie eigentlich beauftragen. Das zeigt sich spätestens dann, wenn wir im Support-Forum Anwender nach der ausgewählten PHP-Version oder dem zugewiesenen Arbeitsspeicher („Äh, ich glaube 20 Gigabyte?“) fragen.
Backups sind ein wichtiger Bestandteil des Webhosting-Pakets und hier gibt es, wie dein Kommentar zeigt, große Unterschiede, die auch Preisunterschiede transparenter machen würden. Manche Webhoster verlangen für die Wiederherstellung eine Gebühr (und begründen das mit dem zusätzlichen Arbeitsaufwand). Da sind „eigene“ Backups mit den hier vorgestellten Lösungen unter umständen die preiswertere und komfortablere Lösung.
Ich habe bei dem einen und anderen Kunden schon sein Backup auf einen meiner Server unter völlig anderer Domain aufgespielt und dem Kunden eine Mail geschrieben: „Schau, ich mach nicht nur Backups, ich kann sie auch wieder sauber einspielen“.
Das habe ich schon zu Amiga-Zeiten gemerkt: Backups sind wichtig. Aber Backups wieder einspielen (können) ist mindestens genau so wichtig.
Eine Kundin: „Ich mache die Backups selber. Das kostet mich nichts.“ Dann eines Tages: „Wie spiele ich das Backup denn wieder ein? Können Sie mir helfen?“